Fachartikel zum Thema: Pascal Büschel triumphiert in der Deutschen Meisterschaft im Handwerk

11 / 2023

Kirchner-Geselle Pascal Büschel gewinnt Handwerks-Bundesliga

Der bei Kirchner Elektrotechnik ausgebildete Pascal Büschel sorgte bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk für Aufsehen. Nach seinem Kammersieg bei der Handwerkskammer Oberfranken im Fach Elektronik, hat er Anfang November den Bayerischen Landessieg errungen, womit er sich für die Teilnahme am Bundesentscheid qualifiziert hatte. Dieser Wettbewerb fand nun vom 17. bis 18. November in Oldenburg statt. Das heißt, alle regionalen Sieger traten auf Bundesebene gegeneinander an – und der junge Coburger war erfolgreich!

In unserem Interview haben wir Pascal zu seinem Weg bei Kirchner und zu seinem Sieg auf Bundesebene befragt:

Pascal, als Du Deine Ausbildung bei Kirchner Elektrotechnik in Coburg begonnen hast, konntest Du Dir da schon vorstellen, so viel zu erreichen?

Pascal Büschel: Auf keinen Fall. Ich meine, man startet seine Ausbildung und weiß erst einmal nur bedingt, was einen erwartet. Doch war ich mir zumindest darin sicher, dass ich meinen Weg im Handwerk gehen wollte. Denn hier sehe ich das Ergebnis meiner Arbeit – und weiß am Ende des Tages, was ich geschafft und vorangebracht habe. Doch ist es ja mehr, als bloßes Handwerk – denn bis zur Programmierung ist alles dabei. Und, dass ich einmal in der Elektroniker-„Bundesliga“ mitspielen und dabei auch gewinnen würde, hätte ich mir natürlich nicht zu träumen gewagt.

Erkläre uns doch kurz, was Du in Deiner Ausbildung alles lernst bzw. welche Gebiete zum Beruf des Elektronikers gehören.

Pascal Büschel: Ich habe in meiner Ausbildung den Beruf des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik erlernt. Dabei habe ich von Beginn an die Systeme der Sicherheits- und Gebäudetechnik kennengelernt. Denn Sicherheit steht im Bereich Elektrotechnik immer an erster Stelle. Bei Kirchner bekommt man zudem auch Einblicke in die Solartechnik bzw. Photovoltaik. Das ist aktuell ein aufstrebender Anteil des Unternehmens – und birgt viel Zukunftspotenzial. Aber auch die Planung und Konzeption von kundenspezifischen Systemlösungen gehört dazu. Das zeigt, dass es sich hier nur auf den ersten Blick um einen „Handwerks“-Beruf handelt. Nicht ohne Grund kann man unser Unternehmen eher im industriellen Handwerk verorten. Hier ist viel ungeheuer viel Theorie dabei und der Beruf geht schon richtig in Richtung Ingenieurskunst. Nach den Planungen und Konzeptionen ging es dann daran, die Anlagen und Komponenten auch wirklich zu installieren. Das ist genau der Teil, wo ich immer wieder sehe, was ich für unsere Kunden geschaffen – und letztendlich am Ende des Tages geleistet – habe.

Nun zum Wettbewerb der Handwerkskammern: Was kann man sich darunter vorstellen?

Pascal Büschel: Bei der alljährlich stattfindenden Deutschen Meisterschaft im Handwerk – auch German Craft Skills (DMH) genannt – kämpfen junge Gesellinnen und Gesellen, die vor kurzem Ihre Prüfung bestanden haben, um den Bundessieg. 130 unterschiedliche Gewerke sind dabei. Das zeigt auch, wie vielfältig das Handwerk heutzutage ist. Und, wie ich es bisher erlebt hatte, läuft der Wettbewerb auf mehreren Stufen: Zuerst auf Innungs-Ebene, dann auf Kammer- und Landesebene, bis man schließlich in den Bundeswettbewerb kommt. Der wird dann zwischen den Landessiegern ausgetragen. Dabei zählt nicht nur die Leistung selbst, sondern auch die Kreativität und handwerkliche Experimentierfreude.
Nach meinem Kammersieg der Handwerkskammer Oberfranken im September, trat ich dann Ende Oktober beim bayernweiten Wettbewerb an – und war auch dort erfolgreich. Deshalb konnte ich im November nun auf Bundesebene gegen die anderen Landessieger/innen in Konkurrenz treten – und gewinnen. Das hat mich ungeheuer gefreut!

Was umfasste der Wettbewerb? Was sind die Aufgaben und woran wurdet Ihr letztendlich gemessen?

Pascal Büschel: Man ist zwei Tage vor Ort plus einen Tag An- und einen Tag Rückreise. Die eigentliche Aufgabe besteht beim Wettbewerb auf den unterschiedlichen Stufen – grob gesagt – immer darin, eine elektrische Anlage (in Klein) aufzubauen. Dazu gehört die Verteilung ebenso, wie die Steckdosen, die Schalter und die Verteiler. Alles muss real verkabelt werden und die Verteilung ist zu verdrahten. Also ähnlich wie bei der Gesellenprüfung. Jedoch steigen von Stufe zu Stufe (also von regional über landesweit bis bundesweit) die Aufgaben und Anforderungen enorm an. Es werden auch Messungen verlangt sowie die gesamte Programmierung dahinter. Auf bayerischer Landesebene drehte sich der Wettbewerb um eine SBS-Steuerung. Auf Bundesebene wiederum drehte sich alles um die KNX-Steuerung (früher auch als EIB bekannt).

Was bringt Dir der Wettbewerb für die alltägliche Praxis im Beruf?

Pascal Büschel: Erst einmal habe ich dafür – und dabei – noch einmal ungeheuer viel dazugelernt. Und man hört auch immer wieder, dass einem der Erfolg bei den Wettbewerben später vieles einfacher machen kann. Zum Beispiel, wenn es um die Meisterschule oder um Studiengänge geht. Ich freue mich, weil ich anderen am Handwerk Interessierten, die vielleicht noch zweifeln, zeigen kann, dass man im Handwerk eine richtige Karriere aufbauen kann. Man kann bis zum Studium und darüber hinaus gehen. Ich kann nur empfehlen, einmal über den Weg, den scheinbar alle gehen, hinauszudenken und seine eigene Lebensplanung in Angriff zu nehmen.

Lassen wir auch die Ausbilder zu Wort kommen: Christian Precht ist innerbetrieblicher Ausbildungsleiter bei Kirchner Elektrotechnik:

Sicherlich empfinden sind Sie stolz auf die Ausbildung, die Sie in Ihrem Unternehmen bieten, weil sie offensichtlich gute Früchte trägt?

Christian Precht: Zweifellos freuen wir alle mit, wenn einer unserer Kollegen überregional – und sogar bundesweit – erfolgreich ist. Das strahlt selbstverständlich auch positiv auf die Ausbildung in unserem Unternehmen zurück. Und zusätzlich bietet uns Pascals Teilnahme an den Wettbewerben aber auch einen optimalen Einblick, was auf „höherer Ebene“ gefordert wird. Das heißt, wir können unsere Ausbildung auch für die Zukunft noch besser ausfeilen. Pascal weiß, dass Erfolg immer auch der Erfolg eines ganzen Teams ist, in das man während der Ausbildung eingebettet ist. Dass er so viel Wissen und Erfahrung daraus geschöpft hat, ist aber noch einmal sein besonderer Verdienst. Wir bieten jeder und jedem optimale Chancen und freuen uns – wie schon gesagt, wenn jemand aus unserem Team das Erlernte derart erfolgreich auf vielen Ebenen umsetzen kann.

Christian Roggenbuck arbeitet als zusätzlicher, externer Ausbildungsleiter bei Kirchner Elektrotechnik. In seiner Rolle unterstützt er die jugendlichen Auszubildenden vor allem in deren Lebensrealität. Schließlich ändert sich nach der Schule mit dem Start ins Berufsleben vieles. Oftmals sind Jugendliche darauf nur teilweise vorbereitet.

Was kennzeichnet für Sie die Ausbildung bei Kirchner Elektrotechnik? Und wie gestaltet sich Ihre Rolle in Bezug auf die Ausbildung im Unternehmen?

Christian Roggenbuck: Die Ausbildung beschränkt sich ja generell nicht nur auf die fachliche Vermittlung von Wissen und Erfahrung. Vielmehr treten junge Menschen mit dem Start der Ausbildung ins Berufsleben ein, die vorher in der Regel nur den Frontal-Unterricht aus der Schule kennen. Während ihrer Ausbildung werden sie dann neben dem neuen Wissens- und Fachgebiet auch noch mit der beruflichen Praxis konfrontiert. Klar ist, dass die Schulen mit ihren Berufs-Praktika schon einiges an Vorarbeit leisten. So bekommen die Jugendlichen auch schon eine erste Vorstellung davon, was es heißt, später einmal in einem Beruf zu arbeiten. Doch ist es noch einmal etwas anderes, wenn sich das Leben mit dem Start der Ausbildung dann tatsächlich und vor allem grundsätzlich ändert. Dabei ist auch das Thema Arbeitszeit von Belang, was wir aus einem kürzlich viral gegangenen Video in den sozialen Medien erfahren haben. Das ist durchaus ein großes Thema für die Jugendlichen. Es verändert sich ja schon einiges im Leben, wenn man sich von einem halben Tag Schule auf einen ganzen Arbeitstag umstellen muss. Das haben zwar selbstverständlich schon alle Generationen vor ihnen ebenfalls geschafft. Doch ist und war das – heute über die sozialen Medien auch hörbar – eine Herausforderung für Jugendliche. Wie sie damit und auch mit den vielen weiteren alltäglichen Herausforderungen umgehen können, darin unterstütze ich sie. Und, wie Christian Precht schon gesagt hat, entsteht ein herausragender Erfolg immer auch eingebettet in ein Team, das in einem guten Umfeld arbeiten kann. Bei Kirchner bestehen hier in meiner Wahrnehmung auf jeden Fall sehr gute Voraussetzungen, was jetzt auch von außen auf bundesweiter Ebene bestätigt worden ist.

Selbstverständlich lassen wir auch Michael Böhm, Geschäftsführer von Kirchner Elektrotechnik, zu Wort kommen. Unter seinem Dach hat sich schließlich der Erfolg entwickelt, der die Reputation seines Unternehmens jetzt bundesweit auf ein neues Level hebt.

Herr Böhm, erringt ein Mitarbeiter einen derart großen Erfolg, wirft das natürlich auch auf das Unternehmen ein gutes Licht. Was können Sie anderen Handwerks-Unternehmen raten, die ebenfalls – in Zeiten des Fachkräftemangels – empfehlen, um ihrerseits Auszubildende zu gewinnen und für die Arbeit und Karriere im Handwerk zu begeistern?

Michael Böhm: Ich bin natürlich hellauf begeistert, dass einer unserer Mitarbeiter nicht nur regional, sondern sogar bundesweit erfolgreich ist. Und wie oben von unseren Ausbildern bereits gut dargestellt, ist nicht nur Pascal Büschel selbst, sondern das gesamte Team, das ihn ausgebildet hat, mit am Erfolg beteiligt. Ihm kommt dabei aber zweifellos eine herausragende Rolle zu, weil er sein erlerntes Wissen perfekt in die Tat umsetzt – und damit bundesweit einen Spitzenplatz erreicht hat.

Und es wirft natürlich ein gutes Licht auf unser Unternehmen und die Ausbildung, die wir hier in Coburg bieten. Darüber hinaus zeigt sich aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung, dass das Handwerk immer noch bei weitem unterschätzt wird. Hier können sich junge Menschen eine Karriere aufbauen, die im ersten Schritt mit der Ausbildung beginnt. Von Anfang an werden hier Praxis und Theorie miteinander kombiniert – anders, als wenn der Weg erst nach der Uni in einem Betrieb beginnt. Dann fehlt die berufliche Basis-Erfahrung und muss im Zeitraffer nachgeholt werden, wodurch manche Verständigungsschwierigkeiten auftreten.
Nach der Ausbildung kann man im klassischen und industriellen Handwerk über den Meister und den Techniker die eigene Lebensplanung von Beginn an optimal aufbauen. Das ist heute ein wesentlich stabilerer Weg – ohne den überbordenden Konkurrenzkampf, der an überfüllten Universitäten herrscht. Erfolg im Beruf entsteht längst nicht mehr nach „Schema F“. Das zeigt sich im Fall von Pascal Büschel deutlich. Deshalb kann ich die Ausbildung im Handwerk als Erfolgsweg empfehlen.

Wir danken allen Beteiligten für das Gespräch – und gratulieren Pascal Büschel zu seinem Erfolg.

Aufgrund seines Erfolges bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk hat Pascal Büschel nun auch die Möglichkeit an der „Euroskills“ 2025 in Dänemark teilzunehmen. Hier treten Kandidaten aus verschiedensten Gewerken und aus über 20 Nationen gegeneinander an.

Presse-Kontakt:

Kirchner Elektrotechnik GmbH
Michael Böhm
Wassergasse 15
96450 Coburg

Telefon: +49 (0) 9561-8199-0
Telefax: +49 (0) 9561-8199-55

E-Mail: m.boehm@kirchner-elektrotechnik.de

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Pascal Büschel mit seiner Medaille

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Pascal Büschel mit seinem Prüfungsstück

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